Dienstag, 9. Oktober 2012

Reisespaß pur




Um dem Jetlag von 8 Stunden entgegenzuwirken haben wir die letzten Tag vor dem Abflug verlängert in dem wir zeitig aufgestanden sind und nur ein paar Stunden geschlafen haben. Um 11.20 ging's mit dem Flieger von Frankfurt zunächst nach Taipei (Taiwan). Geflogen sind wir mit dem billigsten One-Way Flug, der zu bekommen war – China Airlines (don’t worry es war ein Airbus), von Frankfurt nach Brisbane in 29,5 h für rund 850€. Natürlich haben wir, pfiffig wir wir sind, uns schon mal im Voraus die Plätze am Notausgang mit ordentlich Beinfreiheit und netten Pissoir-Ambiente organisiert. Zum Flug gibt es nichts besonderes zu sagen – essbare Nahrung, eine 90:10 Mischung Whisky Cola und ein langer Schlaf. Die Perfekte Kombination also um nach 12,5h Flug und der Ankunft 6.30 Uhr Morgens (Ortszeit) Taipei unsicher zu machen.







Doch zunächst erst einmal mit dem kostenlosen Shuttlebus in das im Preis inbegriffene Chinesische 5 Sterne “Novotel” einchecken. Im Hotel angekommen erkundigten wir uns nach Stadtführungen und sind prompt auf eine KOSTENLOSE Stadtführung gestoßen, die jedoch schon 30 min nach unserer Ankunft starten sollte. Also nix mit dem heiß ersehnten 5 Sterne Frühstück und der Dusche. Die Tour, die wir mit einer Truppe junger Backpacker vom Flughafen aus begannen. Der Bus, nagelneu und ausgestattet mit einem riesigen Subwoofer in der Mitte (wofür auch immer), einem Haufen blinkender Lämpchen und ausgekleidet mit einem eigenwilligem Holzfurnier Imitat aus Plastik. Unser Tourguide erklärte uns schon in den ersten 5 Minuten, dass diese Tour vom Staat bezahlt ist um den Touristen das Land und die Kultur näher zu bringen. Dementsprechend war natürlich alles auf die Vorzüge ausgerichtet – kurz um: ES IST ALLES GOLD WAS GLÄNZT. Ach ja, der 2. Satz lautete: „Wir hier in Taiwan sehen uns selbst als Chinesen und dem chinesischen Staat zugehörig“. :DDD Auf dem Programm standen ein Tempel, ein Museum und eine berühmte alte Straße. Während der Tour hatte man das Gefühl, dass der Tourguide, in alter Manier, versucht hat noch eine schnelle Mark in die eigene Tasche zu bekommen. Er schliff uns in der “alten berühmten Straße” von einem prunkvollen Souvenir/Porzellanladen zum anderen (wahrscheinlich bekommt er dafür was von den Inhabern), wollte aber an den Straßenverkäufern nicht anhalten. Da wir ja aber nicht aus Dummsdorf sind, haben wir uns nach dem ersten Souvenirladen aus dem Staub gemacht und erstmal Bier gekauft.






Kaum hatten wir die kalte Plörre runtergewürgt, ging es auch schon zurück … gut das wir nicht mehr gekauft haben. Im Bus haben wir ein wenig mit den Backpackern geplaudert und raus bekommen, dass alle nach Neuseeland wollen – also unsere 29,5 h Flug plus 6h …. und keiner von denen kam auf die Idee, dass es ein Hotelzimmer für 12 h kostenlos zum Flug gibt ... arme Schweine, man hätte nur mal fragen müssen.


Zurück im „5 Sterne Hotel“ erforschten wir die neumodische Zimmerausstattung und fanden ein Magicwindow (eine Milchglasscheibe die durch betätigen eines Schalters durchsichtig wird) zwischen Dusche und Wohnzimmer – wofür das auch immer sinnvoll ist. Sinnvoll war jedoch nicht, dass beim Duschen das Wasser unter dem Magicwindow in das Wohnzimmer floss und es auf dem Klo statt einer Bürste zum reinigen nu rein Telefon gab – sollte ich den Spaß wagen und die Putzfrau zum saubermachen anrufen ??? Geduscht und Frisch sind wir mit dem Bus ins Stadtzentrum, wir besichtigten den Taipei 101, den 2. größten Turm der Welt. In ihm befanden sich eine enorme Anzahl unbezahlbarer Klamottenläden und der schnellste Aufzug der Welt ( >1000m/min)

Zusammengefasste Eindrücke: SMOG ! , überall Solarthermieanlagen auf den Dächern, 3- stöckige Autobahnen, offene Schweinetransporter bei 30Grad, alle Autos mit Schrammen. 






Nach dem Auschecken im Hotel, in dem wir effektiv nur 1 h waren (es gab übrigens auch eine iPhone Ladestation auf dem Zimmer), trafen wir im Flughafen auf die Backpacker, die nach der Stadttour weitere 13 h im Flughafen rumgesessen haben, anstatt einen kleinen Stop-over mit uns zu machen. Einer schenkte mir noch 500$ (Kurs 1:38) – ein nettes Abendessen. Im Flieger konnte wir, ausgepowert von unseren Touren, prima pennen und landeten 10,5 h später in Brisbane, den Anschlussflug nach Rockhampton hätten wir dank einer netten Servicedame, die uns, da sie nicht richtig auf die Tickets geschaut hat, zum international Terminal statt zum domestic Terminal geschickt hat, fast verpasst. Gut, dass ich von meiner Familie ein paar Dollar vor dem Abflug geschenkt bekommen habe. Anderenfalls hätten wir das Taxi nicht bezahlen können. 




In Rockhampton holte uns John (unser Boss), der bald 70 wird, ab. Nach 2h Schuhsuche, haben wir dann unsere Arbeitsschuhe bekommen 119$ each … ein Schnäppchen. Noch ein 5$ Wasser an der Tanke gekauft und ab ging die wilde Fahrt ins Niemandsland nach Moura. Moura ist eine Arbeiterstadt die zum Großteil aus einer Containersiedlung besteht, in deren Inneren wir auf einem Caravanparkplatz in einem, wer hätte es anders gedacht, Wohnwagen schlafen. Schnell fanden wir heraus, dass die Aussies hier das Wort “bloody” genau so oft und anscheinend mit der selben Bedeutung benutzen, wie die Amis ihr “fucking”. 

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